Partnerprojekt ASPROVEGA und Nuevo Futuro

Die beiden Kaffee-Erzeugergemeinschaften ASPROVEGA und Nuevo Futuro sind im südkolumbianischen Cauca gelegen, wo der Anbau von Koka und Mohn sich zunehmend ausgeweitet hat und als Haupteinnahmequelle den Lebensunterhalt der Kleinbauern sichert. Die Einnahmen aus dem Verkauf legaler Kulturen sind demgegenüber eher bescheiden. Besonders durch die langanhaltende Kaffeekrise und die fehlenden Vermarktungschancen haben viele Bauern ihre Kaffeepflanzungen vernachlässigt oder vollständig aufgegeben.

Der Kaffeeanbau in der Region soll nun wiederbelebt werden. Durch Beratung und Betreuung der Bauern will man eine Alternative zum Kokageschäft eröffnen, zu legalen Kulturen, was jedoch nur gelingt, wenn die Bauern mit dem Kaffeeanbau ein angemessenes Einkommen erzielen.

Das Projekt Cafe Organico läuft seit September 1994 im Rahmen der technischen Zusammenarbeit zwischen dem Comité Departamental de Cafeteros del Cauca und der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) in der südkolumbianischen Region Cauca. Es unterstützt derzeit die beiden Erzeugergemeinschaften ASPROVEGA und Nuevo Futuro bei der Produktion und Vermarktung von Biokaffee.

ASPROVEGA, die Asociación de productores de la Vega, ist eine Erzeugergemeinschaft mit 129 Kleinbauern, die bereits 1991 im Rahmen eines UNDCP Projektes in La Vega ins Leben gerufen wurde. Aus finanziellen Gründen werden zur Zeit nur 40 Mitglieder von dem Projekt betreut. Nuevo Futuro entstand Mitte 1995 auf Initiative von 47 Biobauern in Balboa. Ein Jahr später schlossen sich weitere 37 Bauern aus Argelia an.

 

Die beteiligten Kleinbauern bearbeiten zwischen 1 und 3 ha Land, wovon etwa 0.5 bis 1 ha mit Kaffeebäumen bepflanzt sind. Zusätzlich haben die Bauern kleine Kokaflächen in ihren Betrieben, um ihr Einkommen zu sichern.

Ein Team von ausgebildeten Beratern besucht die Kleinbauern in regelmäßigen Abständen und berät sie, wie sie ihre lange ungenutzten und vernachlässigten Kaffeepflanzungen wieder in Produktion bringen und auf biologisch-organischen Anbau umstellen können. Die Beratung wird bereits vorwiegend von 15 Beratern aus der Zielgruppe durchgeführt, die durch externe und interne Fortbildungskurse auf ihre Arbeit vorbereitet wurden.

Die Fortbildungen beziehen sich auf den biologisch-organischen Kaffeeanbau, die Erarbeitung von Umstellungsplänen der Betriebe, das interne Qualitätskontrollsystem und die Handhabung interner Formulare. Darüber hinaus unterstützt das Projekt die Verbesserung der Kaffeeaufbereitungsanlage in den Betrieben mit einem revolvierenden Fonds. Auf Wunsch der Bauern ist das Projekt auch im Bereich Fisch- und Kleinviehzucht beratend tätig, wodurch eine weitere Diversifizierung der Betriebe möglich wird. Die Zertifizierung des Kaffees als kontrolliert biologischer Anbau erfolgt durch anerkannte lateinamerikanische Kontrollstellen. Dadurch wird durch das Projekt auch das nationale Zertifizierungswesen unterstützt.

Der Café Orgánico de Colombia wächst in einer Höhenlage von 1200 - 2000 m als milder aromatischer Arábica Hochlandkaffee der Qualitäten "columbian milds" und "other milds". Die Kaffee-Ernte im Cauca zieht sich von März bis Juni. Da es nur eine Erntezeit im Jahr gibt, haben die Bauern die Gewohnheit, ihren Kaffee "am Baum" zu verkaufen, um von den Kaffeeaufkäufern Vorschüsse für die Erntearbeiten zu bekommen. Mit der Vermarktung von Biokaffee erzielen die Bauern höhere Preise. Partnerschaftlicher Handel gewährleistet eine angemessene Vorfinanzierung der Produktion. Als Starthilfe wird EL PUENTE zunächst die gesamte exportfähige Produktion abnehmen.

Produkt Kaffee Nuevo Futuro aus kontrolliert biologischem Anbau ("Biokaffee-statt-Koka-Projekt")

Projektcode ko2
Kommentar des PPA: Der Kaffeeanbau bietet den Bauern eine Alternative zum illegalen Kokaanbau und die Chance, sich aus den Abhängigkeiten des Drogengeschäftes zu lösen. Um diesen Ansatz zu unterstützen, ist die Zusammenarbeit mit EL PUENTE sinnvoll, da sie dem Bioprojekt einen Marktzugang öffnet, der ihm wegen seines noch geringen Produktionsumfangs sonst verschlossen bliebe.
Die Zusammenarbeit mit dem Projekt Café Orgánico wird einstimmig befürwortet.